Psychische Erkrankungen verursachen nicht nur Leid für die Betroffenen und ihre Angehörigen, sie können auch zu Arbeitsausfällen und Erwerbsunfähigkeit führen. Außerdem müssen sie gut behandelt werden. Um dies gut planen zu können, muss man wissen, wie sich die Zahl der Erkrankungen über die Zeit entwickelt. Das betrifft einerseits die Anzahl der Erkrankten, andererseits auch der Anteil der Erkrankten an der Bevölkerung (man spricht hier von Inzidenzraten).
Besonders für seltene Erkrankungen ist es schwer, dazu verlässliche Daten zu bekommen. Eine Lösung bietet die Auswertung von Abrechnungsdaten von Krankenkassen. Für die gesetzlichen Krankenkassen wird das vom "Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung" gesammelt und ausgewertet.
Nun ist ein neuer Bericht dazu erschienen. Sie können den Berichthier nachlesen oder auch hierinteraktiv selbst einmal nachschauen, wo es wie viele Erkrankte gegeben hat.
Kurz gefasst hier die wichtigsten Ergebnisse: Im Jahr 2022 ist bei 7,52 Millionen gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten ab 18 Jahren mindestens eine psychische Störung oder Verhaltensstörung nach jeweils zwei diagnosefreien Jahren neu diagnostiziert worden. Das mittlere Alter in dieser Patientengruppe lag bei 49 Jahren. Besonders häufig sind Patientinnen und Patienten mit Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (29 Prozent Anteil an allen Erstdiagnosen aus diesem Diagnosebereich) erstmals vertragsärztlich versorgt worden,
gefolgt von somatoformen Störungen (27 Prozent) und depressiven Episoden (18 Prozent).
Wir freuen uns, dass wir mit unserer Expertise bei diesem Projekt helfen konnten.